Abstract
Dieser Beitrag thematisiert die ökonomische Macht von Unternehmen in Österreich und stellt die Frage, ob diese – wie auch in anderen OECD-Ländern – zugenommen hat. Auf Basis unterschiedlicher Methoden, Indikatoren und Daten werden empirische Schätzungen zu Markups diskutiert und damit die Grundlage für eine aktuelle Einschätzung der Entwicklung der Marktmacht österreichischer Unternehmen im internationalen Vergleich geschaffen. Die Evidenz über Markups wird durch weitere Indikatoren, wie Konzentrationsraten, Unternehmensdynamik oder Profitabilität ergänzt. Zusammengenommen lässt sich – mit entsprechender Vorsicht – schlussfolgern, dass die Macht von Unternehmen in Österreich in der jüngsten Vergangenheit gestiegen ist. Die Markups österreichischer Unternehmen sind nicht nur vergleichsweise hoch, sondern zeigen auch einen positiven Trend. Insbesondere die ebenfalls zunehmenden Profitindikatoren zeigen, dass die höheren Markups nicht nur wegen steigender Fixkosten zugenommen haben. Die Einbettung der heimischen Entwicklungen in die internationale Diskussion über Unternehmensmacht zeigt nicht nur viele Parallelen zu einigen anderen europäischen Ländern sowie den USA, sondern beweist auch die Notwendigkeit einer Debatte für Österreich.