Abstract
Die Mainstream-Ökonomie schien in den vergangenen Jahren mehrfach "angezählt". Weder sah sie die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 kommen, noch konnte sie in den aktuellen Vielfachkrisen adäquate wirtschafts- und gesellschaftspolitische Lösungen anbieten.
Die Feministische Ökonomie hingegen zeichnet sich besonders dadurch aus, die unterschiedlichen Lebensrealitäten aller Menschen zu analysieren und Vorschläge für eine stärker wohlstandsorientierte Wirtschaftspolitik zu unterbreiten. Dennoch hatte sie in der Vergangenheit weder an Universitäten noch in der Politikberatung durchschlagenden Erfolg. In diesem Editorial wollen wir nach einer kurzen Definition von Feministischer Ökonomie erläutern, warum die Wirtschaftswissenschaft nach wie vor eine frauenfeindliche
Disziplin ist, wohin sich die Feministische Ökonomie in Österreich entwickelt und wie eine feministische Perspektive auf Wirtschaftspolitik gelingen kann.