Kapitalbasierte Emissionen: Eine neue Analyse der Verteilung von Treibhausgasemissionen nach Vermögen für Österreich und Deutschland

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Schlagworte

Klimakrise
Emissionsungleichheit
Vermögensungleichheit
eigentumsbezogene Emissionen
Österreich
Deutschland

Zitationsvorschlag

Prinz, Nicolas/Six, Eva/Derndorfer, Judith/List, Emanuel (2025). Kapitalbasierte Emissionen: Eine neue Analyse der Verteilung von Treibhausgasemissionen nach Vermögen für Österreich und Deutschland. Wirtschaft und Gesellschaft 51 (3). 10.59288/wug513.303
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Copyright (c) 2025 Wirtschaft und Gesellschaft

Abstract

Um die Klimaziele zu erreichen, bedarf es einer intensiven Diskussion über die Verantwortung für Treibhausgasemissionen. Derzeitige Emissionsbilanzierungssysteme verorten die Verantwortung entweder bei den Konsument:innen oder den Produzent:innen. Der kapitalbasierte Ansatz von Chancel und Rehm (2023) ordnet Emissionen den Eigentümer:innen von Produktionsmitteln zu. Denn Eigentümer:innen und Aktionär:innen haben direkten Einfluss auf wirtschaftliche Entscheidungen und profitieren von klimaschädlichen Produktionsweisen. Unsere Analyse zeigt, dass die Emissionen stark ungleich verteilt sind: In Österreich entfallen 37,2 % der Emissionen auf das vermögendste Prozent, während die ärmsten 50 % nur 17 % verursachen. Vergleichbare Ungleichheiten sind auch in Deutschland festzustellen. Der überwiegende Anteil dieser Emissionen ist auf Unternehmenseigentum bzw. -beteiligungen zurückzuführen, wobei ein großer Teil davon im Ausland investiert ist. Diese Ergebnisse zeigen die Notwendigkeit, die Kapitalbesitzer:innen stärker in die Verantwortung nehmen – etwa durch eine klimagerechte Steuerpolitik, Mitbestimmung im Betrieb und klare Regeln für klimaschädliche Produktion.

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