Abstract
Seit 2015 sinkt die Lohnungleichheit zwischen dem bestverdienenden und dem untersten Zehntel wieder, davor stieg sie mindestens 20 Jahre lang steil an. Diese bemerkenswerte Trendumkehr wird von zunehmender Arbeitskräfteknappheit getragen, die die Verhandlungsmacht von Arbeitenden und Berufseinsteiger:innen stärkt. Auch die sinkende Stundenschere zwischen Teilzeit- und Vollzeitkräften wirkt ungleichheitsdämpfend. Im internationalen Vergleich fällt auf, dass die zentralisierten Lohnverhandlungen dazu beitragen, dass die zunehmende Zahlungswilligkeit der Firmen nicht nur einzelnen Arbeitenden zugutekommt, sondern breite Schichten beteiligt.