Abstract
In den vergangenen Jahren erfuhr die Debatte um den Begriff des Klassismus in deutschsprachigen akademischen und journalistischen Debatten zunehmende Aufmerksamkeit. Eine Reihe marxistischer Autor:innen kritisierte den Klassismus-Ansatz als oberflächlich. Die ökonomische Grundlage des Klassenantagonismus in der kapitalistischen Ausbeutung werde im Rahmen der Klassismus-Theorie ausgeblendet. Obwohl wir die meisten Argumente der Kritiker:innen teilen, argumentieren wir, dass die Klassismus-Theorie einen wichtigen Punkt bei der Beschreibung der Stratifizierung der Arbeiter:innenklasse trifft. Wir wollen zeigen, dass eine solche Stratifizierung systematisch in eine Theorie des idealen Durchschnitts des Kapitalismus eingeführt werden kann, indem wir diese mittels marxscher Formanalyse und klassischer Produktionsmodelle analysieren.