Arbeit für alle? Kosten und Verteilungswirkung einer Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose in Österreich

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Zitationsvorschlag

Premrov, Tamara/Geyer, Leonard/Prinz, Nicolas (2022). Arbeit für alle? Kosten und Verteilungswirkung einer Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose in Österreich. Wirtschaft und Gesellschaft 48 (1), 59–82. 10.59288/wug481.76
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Abstract

Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Langzeitbeschäftigungslosigkeit haben Jobgarantien seit einigen Jahren wieder vermehrt Aufmerksamkeit erregt. Als Beitrag zu der laufenden Debatte berechnet die vorliegende Studie mithilfe des Mikrosimulationsmodells EUROMOD die Nettokosten einer universellen Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose in Österreich und den Effekt einer solchen Garantie auf Armut und Ungleichheit. Abhängig von der Höhe des in der Garantie gezahlten Bruttogehalts (1.500 € oder 1.700 €) und der angenommen Übergangswahrscheinlichkeit der Teilnehmenden in Beschäftigung betragen die monatlichen Nettokosten pro Person zwischen 451 und 703 €. Bei einem Bruttolohn von 1.500 € würde die Maßnahme die Zahl der armutsgefährdeten Personen um 77.100 senken und Einkommensungleichheit leicht reduzieren. Aus gesellschaftlicher Sicht würde die Garantie besonders Personengruppen, die stark von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen sind (Männer, ältere Menschen) helfen. Aus individueller Perspektive würden insbesondere Frauen, sehr junge Menschen, Familien und Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder und tertiär Gebildete profitieren, da für diese Personen die Differenz zwischen der Höhe der Ersatzleistungen und dem Gehalt der Jobgarantie besonders groß ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine universelle Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose einen wichtigen und kostengünstigen Beitrag zur Förderung gesellschaftlicher Teilhabe und zur Reduzierung von Armut und Ungleichheit leisten kann.

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